Ein hetero-biographischer Knittelvers

von Harald an Dieter

Herr von Taudien zu Taudien im Elbe-Land
Ein Schülchen auf seinem Acker stand
Und ging die goldene Sommerzeit
Und die Fron begann für Jung und Alt
Da tingelte Dieter in Rheindorfs Gefilden
Auf der Suche nach ungezähmt wilden
Buben, besonders den gänzlich bösen
die nicht konnten schreiben noch lesen
Und von dem holden Geschlecht der Dirnen
Die, die nicht schieden die Äpfel von Birnen
Hauptsach sie hatten Beinchen zum Tanze
(Für die bricht er heut noch bekanntlich sîn Lanze)
Und traf er auf eine mit tumben Blick
So hielt er sie zugleich zurück
Mit warmen Worten: Na , lütt Dirn,
komm mal rüber, ich geb dir ne Birn
Und zögerte die noch mit leerer Stirn
So lockte er lieblich: Du willst doch was lern?
Das wollte sie nicht, schon gar nicht der Bube
Der später gerät in die Hände von RUBE
Noch wissen sie nicht, was ihrer harrt
Wenn sich Leerheit mit Fülle paart
Noch hören sie nur der Sirene Lärm:
Komm mal rüber, ik giv di ne Birn
Hören noch nicht: du mußt was lern!

Doch ach, es verstummt der Sirene Klang
Die stets durchs Wachs der Ohren drang
Und Rheindorfs Bürger animierte
Für unsere Schulform mobilisierte
Erst jetzt wird uns so richtig bang
Wenn Dieters schriller Werbesang
Nicht mehr Bürgers Ohr bekniet
Und nichts mehr an Haaren zur Elbe zieht
Am Deichtor stehn wir dann leer und blöd
Und merken, wie uns der DIETER fehlt