gegen den strich
poetische und unpoetische ergüsse




Gesang des Hausfreundes

Zum 50. Geburtstag von Ilsegret

(nach der Melodie des Rumpelstielzchen von Degenhardt)

Wenn morgens es bei Hofes brennt
Steht Ilsegret im Kettenhemd
Und wütet gegen ihre Gör'n
Weil die nicht wollen auf sie hör'n
Wenn Arne endlich aufgewacht
Und dröhnend durch den Hausflur kracht
Und Malte nicht zur Schule will
Weil diese ist nicht grad sein Ziel
        Da ruft der Hausfreund um das Eck:
                             Hat keinen Zweck
        Lass, Ilsegret, den Alltag stehn
        Komm in den Wald spazieren gehen!

          Ach, wie gut! Das gibt doch Sinn
          Dass ich nur der Hausfreund bin!
          Hemba! Hemba! he!he!he!
          Hemba! Hemba! He!

Wenn mittags wieder Muttern naht
Dann kommt sie erst in richt'ge Fahrt
Weil Burkhardt in der Haushaltspflicht
Erst jetzt aus seinem Bette kriecht
Kartoffelschälen und das Lamm
Braten, dann das Waschprogramm
Bücher lesen, Tanzen gehen
(Was sie nicht kann, ist still zu stehn)
           Der/n Ehemann, der/n hat sie gern
                                     Nur noch von fern
           Der möchte ihr mal nahe sein
           Doch ins Programm kriegt er kein Bein!

                Ach, wie gut! Das gibt doch Sinn,
                Dass ich nur der Hausfreund bin!
                Hemba! Hemba! He! He! He!
                Hemba! Hemba! He! 
Und kommt der Abend, kommt die Nacht
Dann ist der Tag noch nicht vollbracht
Die Ilsegret mit viel Gefühl
Ergeht sich nun im Klavierspiel
Die Kinder strudeln in ein Tief
Der Mann wird endlich depressiv
Zusammen schrein sie: jetzt ist Schluss!
Wir scheißen auf Kulturgenuss!

       Wer aber hat mal kaum mal viel
                          Die Hand im Spiel?
       Der Ehemann, der hat es schwer
       Der Hausfreund aber nicht so sehr

              Ach! Wie gut! Das gibt doch Sinn
              Dass ich nur der Hausfreund bin!
              Hemba! Hemba! He! He! He!
              Hemba! Hemba! Her!